Aufgefallen ist mir bei meine Fahrten die teilweise unglaubliche Rückständigkeit besonders im ländlichen Bereich. Dort ist in den letzten Jahrzehnten überhaupt nichts modernisiert oder verbessert worden. Die Infrastruktur ist teilweise mittelalterlich. Telekommunikation findet in einigen Gegenden nicht statt. Die Motorisierung besteht oft aus Pferdefuhrwerken. Trotzdem geht das Leben weiter und ganz langsam zeigen sich auch Verbesserungen. Die offensichtlichen Zeichen des Krieges verschwinden nach und nach. Bis das Land aber wirklich einen Fortschritt erlebt, ist noch ein weiter Weg zu gehen. Wichtig ist, das eine neue Generation heranwächst, die nicht diesen Hass auf andere Völker kennt. Ob das passiert, muss allerdings erst bewiesen werden. Denn mit der Erziehung zu anderen Werten geht der 'alten' Generation auch die Kontrolle über die nachfolgende verloren. Und ob das zugelassen wird?

Ich habe hier auf der Seite einmal ein paar Bilder zusammengetragen, die einen Eindruck des Kosovo in der frühen Phase nach dem Konflikt geben sollen. Für uns normale Mitteleuropäer der Nachkriegsgeneration ist so etwas schlichtweg unvorstellbar. Auch nach meiner Zeit Sarajevo 1996, 1997 und 1998 war es für mich immer noch eine wertvolle Erfahrung, im Kosovo gewesen zu sein und all das gesehen und erlebt zu haben. Man ist danach doch um einiges zufriedener mit dem, was man zu Hause hat.