Antigua das Zentrum in der Inselmitte
Wenn man durch die Inselmitte fährt entweder von Norden über Tefia oder von Süden über Tuineje kommend so kommt man zwangsläufig nach Antigua. Dieser Ort war lange Zeit das Herz von Fuerteventura. Als im Laufe der Zeit die Macht von Betancuria stetig abnahm und sich immer mehr Majoreros in dem fruchtbaren zentralen Hochland ansiedelten, gewann Antigua, das übrigens bereits Ende des 15. Jahrhunderts gegründet wurde, immer mehr an Bedeutung. Nach dem Niedergang der Coroneles in La Oliva war der Ort von 1834 bis 1836 sogar zwei Jahre lang Inselhauptstadt bevor diese Funktion dann an Puerto del Rosario wieder abgegeben wurde, das diese Funktion bis heute Inne hat.
Heute leben in der gesamten Gemeinde circa 3.000 Menschen und Antigua ist somit die viertgrößte Ansiedlung auf Fuerteventura. Mit dem Niedergang der Landwirtschaft sind viele Majoreros fortgezogen und die Felder sind vielfach verwaist. Der Gemüse- oder Getreideanbau ist heute lange nicht mehr lohnenswert, trotz der nicht geringen EU-Förderung.
Kulturell und touristisch hat sich in den letzten Jahren hier einiges getan. Herausragend ist dabei sicherlich das Centro de los Molinos de Antigua, ein Kulturzentrum etwas außerhalb des Ortes in Richtung Norden. Im Kern ist dieses touristische Ziel ein altes Herrenhaus mit einer angrenzenden Molino. Alles wurde in den letzten Jahren liebevoll restauriert. Es gibt auch Werkstätten des traditionellen Handwerks, in denen man den Handwerkern über die Schulter schauen kann, sowie eine historische Ausstellung und eine von Künstlern der Insel. Im schön angelegten Garten kann man die kanarische Flora bewundern. Ein Restaurant und ein Cafe runden das ganze ab. Die 300 Peseten Eintritt sind gut angelegt.
Im Ort selbst fällt die Pfarrkirche "Virgen de la Antigua" aus dem Jahr 1784 ins Auge. Außerdem sieht man einige hübsche Patrizier-Häuser. Besonders auffällig ist eine Jugendstilvilla (von der Straße aus zu sehen) in einem sehr auffälligen Türkis.
Wenn man gut zu Fuß ist und auch noch etwas Zeit mitbringt, dann kann man von hier aus auf einen alten Eselspfad direkt über die Berge nach Betancuria wandern. Allerdings sollte man früh losgehen, denn in der Mittagshitze zu laufen kann man keinem empfehlen. Es ist in der Regel sehr einsam und ruhig auf diesem Weg. Ausser dem Bellen einiger Hunde hört man nicht sehr viel. Man bekommt dabei ein gutes Gefühl für das Reisen auf der Insel, als es noch keine Autos und asphaltierte Strassen gab Eine Reise vom Norden in den Süden Fuerteventuras dauerte damals ungefähr drei Tage.
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