La Oliva wo die Obersten herrschten
La Oliva ist der Verwaltungs- und Gemeindesitz für den Norden der Insel. Zur Gemeinde La Oliva gehört auch Corralejo und so ist La Oliva in den letzten Jahren sehr wohlhabend geworden. Durch den Tourismus fließen die Steuergelder reichlich. Man gönnte sich sogar ein Schwimmbad (geöffnet Mai - September). Nur Pajara hat auch noch eins.
Ansonsten ist La Oliva aber eine eher ruhige Gemeinde. Die Landschaft in der Nähe ist eher flach und die Siedlung verteilt sich auf ein größeres Gebiet. Es gibt an der Hauptstraße zwei Cafés und eine Laden, aber das ist eigentlich auch schon alles. Ansonsten finden sich nur noch ein paar historische beziehungsweise kulturelle Sehenswürdigkeiten wie die Kirche Nuestra Señora und das Casa de Coroneles sowie die Casa Mané.
In den vergangenen Jahrhunderten war La Oliva von größter Wichtigkeit auf Fuerteventura. In den Jahren 1834 bis 1836 war es sogar Inselhauptstadt. Hier lebte der Kommandeur des Milizenregimentes, das auf der Insel stationiert war. Seit 1708 gab es dieses Regiment auf Fuerteventura und sein Oberst, der Coroneles, ließ sich in La Oliva nieder. Es sammelte sich Macht und Reichtum in dieser Position und so wurde nur in der weiteren Verwandtschaft geheiratet. Es gelang der Familie dadurch bis zur Auflösung des Regimentes im Jahre 1858 fast den gesamten Norden Fuerteventuras in ihren Besitz zu bringen.
Das Haus des Obersten, das Casa de Coroneles, ist heute am Südrand von La Oliva zu sehen. Es ist ein schloßähnlicher Prachtbau mit kleinen Türmen und sehr vielen Fenstern, der auf Fuerteventura einzigartig ist. Bis vor drei Jahren war das Haus in Privatbesitz, dann wurde es von der Inselregierung gekauft und im Moment (Stand Mai 1999) wird das Haus restauriert. Dort soll jetzt ein Heimatmuseum entstehen.
Nicht weit von der Casa de Coroneles in Richtung Hauptstrasse liegt die Kirche Nuestra Señora de la Candelaria. Die Gemeindekirche von La Oliva wurde bereits im achtzehnten Jahrhundert gebaut, als die Coroneles auf dem Höhepunkt ihrer Macht waren. Besonders auffällig ist sie durch Ihren schwarzen Turm und dadurch, dass sie als einzige Kirche neben der von Betancuria dreischiffig ist.
Zwischen der Kirche und der Casa de Coroneles befindet sich die Casa Mané. Dies ist eine Kunstgalerie zeitgenössischer Künstler der Kanaren. Es ist ganz interessant im Garten zwischen den grasenden "eisernen" Ziegen des Kunstliebhabers Manuel Delgado Cemino herumzulaufen. Der Eintritt beträgt allerdings X Euro (Europreise sind noch nicht bekannt) - ob er sich lohnt, muß jeder selbst entscheiden.
Zurück zur Fuerteventura-Karten Seite