Puerto del Rosario Die Inselhauptstadt
Die größte Ortschaft auf Fuerteventura ist die Inselhauptstadt Puerto del Rosario. Circa 14.000 Menschen leben hier. Den Titel Inselhauptstadt hat Puerto del Rosario allerdings erst seit 1836. Davor waren erst Betancuria und dann La Oliva Verwaltungssitz. Den Namen Purto del Rosario führt die Stadt erst seit den fünfziger Jahren. Davor war der Name Puerto de Cabras, was übersetzt "Ziegenhafen" heisst. Die Stadtväter fanden dies vor vierzig Jahren nicht mehr passend und änderten ihn zu "Rosenkranzhafen" (Puerto del Rosario), nach der Kirche im Ort.
Gegründet wurde der Ort erst im 18. Jahrhundert. Aus Furcht vor Piratenüberfällen siedelte hier lange Zeit keiner. Ursprünglich war hier nur der Verladehafen für die im Inselinnern liegenden Orte wie Antigua. Erst als die Gefahr der Überfälle gebannt war, änderte sich dies. Am Anfang der Besiedlung waren hier nur ein paar Häuser und ein Gasthaus. Benannt wurde der Ort nach der neben dem Hafen liegenden Ziegentränke. Das Tal südlich der Hauptstadt heisst auch heute noch Barranco de Cabras. Bis ins 19. Jahrhundert lebten hier aber nur wenige Menschen.
Im ausgehenden 19. Jahrhundert sorgten englische Kaufleute für die erste Blüte der Stadt. Der Handel mit auf der Insel gebranntem Kalk florierte und da auf Fuerteventura das Brennmaterial knapp wurde, importierten die Händler billige englische Steinkohle. Als Im- und Exporthafen wählten sie Puerto de Cabras, das schnell zum größten Ort der Insel wurde. Gleichzeitig wurde hier der zweite Exportartikel der Insel verschifft: ein roter Farbstoff der aus der auf den Blättern der Opuntien lebenden Cochenille-Laus gewonnen wurde. Der Aufschwung war allerdings nicht von Dauer und schon im Beginn des letzten Jahrhunderts war der Boom nach Erfindung der Anilin-Farben wieder zu Ende.
So dümpelte die Hauptstadt vor sich hin. In den dreißiger Jahren waren die Kanaren ein beliebter Verbannungsort. Auf Fuerteventura wurde im Jahre 1924 der spanische Schriftsteller Miguel de Unamuno verbannt. Er lebte in Puerto del Rosario während seines gesamten Exils, besuchte aber auch andere Orte auf der Insel. Seine Verbannung dauerte aber nur 4 Monate auf Fuerteventura, dann floh er von der Insel und ging mit Hilfe von Freunden nach Frankreich.
Heute ist Purto del Rosario ein Verwaltungszentrum wie viele in Spanien. Es hat keine richtige Ausstrahlung und ist vom Tourismus völlig vergessen worden. Es gibt hier allerdings auch wenig historisches zu sehen. In dem Hotel, in dem Miguel Unomuno lebte, ist ein Museum eingerichtet worden. Es zeigt recht lebendig, wie das Leben zu dieser Zeit auf Fuerteventura war und ist mit Originalmobiliar ausgestattet. Weiterhin lohnenswert ist ein Besuch bei einem Chorkonzert, wenn sich einem dazu die Möglichkeit bietet. Es ist zwar kein professioneller Chor, aber trotzdem können sich die Stimmen hören lassen! Darüberhinaus kann man hier in der Inselhauptstadt die bestsortiertesten Geschäfte finden (falls man nicht nur touristischen Nepp sucht).
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