Vega de Rio Palma fruchtbares Tal mit viel Geschichte
Vega de Rio Palma liegt südlich von Betancuria in einem Tal im zentralen Bergland. Diese Gegend gilt als eines der fruchtbarsten Täler auf ganz Fuerteventura. Überall sieht man Palmen und am Ende des Tales liegt der mittlerweile fast vollständig verlandete Stausee "Embalse de la Peñitas". Dort hat sich ein Feuchtbiotop gebildet, in dem viele Wasservögel nisten. Südlich des Stausees befindet sich die kleine Kapelle "Ermita de la Virgen de la Peña". An dieser Stelle - so geht die Sage - wurde Anfang des siebzehnten Jahrhunderts vom Heiligen Didacus die Statue der Schutzheiligen "Virgen de la Peña" wiedergefunden, die von Mönchen vor den angreifenden Piraten im Jahre 1593 dort versteckt worden war. Als Dank wurde später an dieser Stelle eine Kapelle errichtet. Die Statue wird heute in der Kirche von Vega de Rio Palma aufbewahrt. Die Kirche kann Vormittags besichtigt werden.
Wenn man von der Paßhöhe aus Richtung Pajara kommt, so sieht man bald danach den Stausee, der 1942 errichtet wurde. An einem Aussichtspunkt hat man einen sehr schönen Blick auf das Tal. Wenn man weiter in Richtung Betancuria fährt, so geht, sobald man den Talgrund erreicht hat, einne Straße nach links ab. Dieser führt nach circa 2 bis 3 Kilmetern zum Stausee. Das letzte Stück bis zur Staumauer muß man laufen. Der Fußmarsch dahin dauert circa 20 Minuten.
Der Stausee wurde erst sehr viel später als die Kapelle gebaut. Er gehörte zu einem Programm zur Landwirtschaftsförderung auf den Inseln in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Insgesamt wurden dabei drei Stauseen angelegt, aber der Erfolg war bescheiden: Zwei Stauseen verlandeten und einer war über einer salzigen Quelle gebaut, so daß das Wasser nicht brauchbar war.
Südlich das Stausees ist der Barranco de la Peñitas. Das ist das einzige ständig wasserführende Tal auf der ganzen Insel. In regenreichen Jahren fließt hier sogar ein kleiner Bach. Im flachen Teil des Tales hinter der Kapelle sieht man als Zeichen des Wasserreichtums viele Palmen und landwirtschaftliche Felder. Als Jean de Bethancourt mit seinen Männern im Jahre 1402 auf der Insel landete und durch das Barranco in das Inselinnere Vordrang, fanden sie sogar ein dichtbewachsenes Tal mit einen fließenden Wasser vor.
Es lohnt sich wirklich die idyllisch gelegene Kapelle in dem steilen und engen Talstück hinter der Staumauer zu besuchen. Die Atmosphäre hier ist toll und es sind selten Leute da, denn den meisten Touristen ist der Weg zu beschwerlich. Wer allerdings die circa 10-minütige Kletterei auf sich nimmt, wird es bestimmt nicht bereuen.
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